Geschichte
"Nicht zu wissen, was vor der eigenen Geburt geschehen ist, heißt, immer ein Kind zu bleiben." (Marcus Tullius Cicero)
Geschichte im Zeitalter von Internetsuchmaschinen und Künstlicher Intelligenz als unzeitgemäß zu verstehen, heißt das Fach Geschichte misszuverstehen. Denn Auswendiglernen und gezieltes Abfragen von Jahresnamen, Herrschern oder Feldherren gehört schon lange nicht mehr zum Standard im Geschichtsunterricht. Wenngleich Daten und Namen natürlich nie aus dem Geschichtsunterricht wegzudenken sind.
Geschichte versucht mithilfe von Daten, Namen und deren jeweiligen Geschichten Zusammenhänge herzustellen und hilft dabei Erklärungen hierfür zu finden. Es geht also darum zu verstehen, wie unsere Gesellschaft geworden ist wie sie ist und wieso unser Umfeld sich so gestaltet wie es sich gerade gibt.
- Warum leben wir in einer Demokratie und was macht ihren Wert vor dem Hintergrund der letzten Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte für uns aus?
- Wieso steht im Zentrum unserer Stadt eine große Kirche und wie konnte sie vor so vielen Jahren und Jahrhundert so hoch errichtet werden?
- Warum finden sich in unserer Sprache ebenso griechische und lateinische Wörter als auch französische und englische Wörter? Wie kommt es, dass uns all dies völlig normal, ja logisch erscheint?
Unzeitgemäß kann Geschichte für einen aufmerksamen Menschen also nie sein, weil es viele Namen, Sachen oder Gegebenheiten unseres täglichen Lebens besser einzuordnen helfen kann.
Auf dem Weg zu diesen Erkenntnissen, inwiefern die Vergangenheit noch in die Gegenwart rein ragt, braucht es Methoden und Anleitung. Zwischen Sprache und gesellschaftswissenschaftlichen Methoden entwickelt das Fach Geschichte seine Stärke und seinen Aussagegehalt.
Wir untersuchen die Strukturen und Motive des menschlichen Handelns kritisch und erkennen die uns definierenden Traditionslinien politischen Handelns. Wir arbeiten problemorientiert und erschließen, ob und wie soziale, wirtschaftliche und/oder ökologische Aspekte Handlungen bzw. Ereignisse beeinflussen und prägen.
Dabei werten wir verschiedene Materialien, wie zum Beispiel Karikaturen, Bildern, Statistiken, Statuen, Schriftquellen und Expertenmeinungen aus, zusätzlich lesen wir vertiefend oder einleitend Texte hierzu.
Die Oberstufe beschäftigt sich mit der Zeit von Napoleon bis hin zur Wiedervereinigung Deutschlands und spürt somit Handlungen, Ereignissen und Personen nach, die unser Handeln und Denken vor nicht allzu langer Zeit angeregt haben. Während im Bereich der Sekundarstufe I einleitend bei den Fünftklässlern mit Ägypten und bei den Zehntklässlern endend mit der deutschen Wiedervereinigung ein größerer Bogen gespannt wird. Schrittweise werden während dieser Themen Methoden zur Erschließung der Materialien eingeführt, Gegenwartsbezüge hergestellt und kritische Fragen an die Umstände der Zeit wie auch die Glaubwürdigkeit unserer Wissensquellen gestellt.
In der Oberstufe wird Geschichte als dreistündiger Grundkurs angeboten. Es besteht die Möglichkeit mündliches oder schriftliches Abitur in dem Fach abzulegen.
Wir nutzen vor allem das Lehrwerk „Geschichte und Geschehen“ (Klett)