Der Frühling ist wieder da
(Kommentare: 0)
Eine Blüte aus dem Dreck
...kann ein Zeichen der Hoffnung sein
Als ich diese gelben Blüten mitten auf dem Weg in unserem Schulgarten sah, musste ich sofort an die Lotosblume denken, eine Wasserpflanze, die ihre Wurzeln im Schlamm und im Morast von Teichen und Seen hat.
Ihre Fähigkeit, Schmutz von sich zu weisen, ließ die Lotosblume in weiten Teilen Asiens zum Sinnbild für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung werden. Das Besondere an den Blättern des Lotos ist, dass sie flüssigkeitsabweisend sind, sodass beispielsweise Wasser einfach abperlt. Dadurch bleiben die Blätter stets sauber, und es können sich keine Krankheitserreger auf ihnen ausbreiten, die der Pflanze schaden könnten. Dieser sogenannte Lotoseffekt ist unter anderem Forschungsobjekt für Oberflächenversiegelungen.¹
In der Psychologie symbolisiert die Lotosblume die Macht der psychologischen Resistenz als Fähigkeit, um aus einem Unglück eine Chance werden zu lassen. Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross formulierte einmal:
„Die schönsten Menschen, die ich getroffen habe, sind solche, die Niederlagen erfahren haben, Leid, Kampf und Verluste kennen und die ihren Weg gefunden haben, aus den Tiefen herauszukommen.“
Später wurde diese Erklärung mit dem Begriff „Resilienz“ übersetzt, die Fähigkeit eines Menschen, Lebensphasen mit Leid oder Unglück für sich zu nutzen.²
Für mich stellt die Zeit der Corona-Pandemie eine solche Lebensphase dar, in der viele Menschen leiden, z.B. an der Krankheit selbst, am Tod eines lieben Menschen oder an Einsamkeit. Die gelben Blüten, die durch den "Dreck" hindurch wuchsen, sind für mich ein Symbol der Hoffnung, dass wir als einzelne Menschen, aber auch als Gesellschaft, die Chance haben, gestärkt aus dieser Phase weiter zu gehen. Wie schön, dass uns dieses Zeichen jeden Morgen in der Schule erwartet.
J. Pfeiffer
Weiter Eindrücke zu unserem Schulgarten finden Sie hier...
Einen Kommentar schreiben